Aktuell

Erneut deutlich weniger Kaiserschnitte


Deutschlandweit waren im Jahr 2015 31,1 Prozent aller Entbindungen im Krankenhaus ein Kaiserschnitt. In Baden-Württemberg lag diese Zahl mit 31,7 Prozent sogar noch höher.

Im Alb-Donau Klinikum liegt die Kaiserschnittrate dagegen erheblich niedriger: Im Jahr 2015 kam 24,0 Prozent aller Babys in unseren Kliniken nach einem Kaiserschnitt zur Welt. In Ehingen und Langenau liegen sie mit 20,7 und 18,7 Prozent sogar noch niedriger.

Auf diese Werte ist Dr. med. Ulf Göretzlehner, Ärztlicher Direktor des Standorts Ehingen und Chefarzt der Frauenklinik Ehingen sichtlich stolz. „Die vaginale Geburt ist etwas Natürliches und wird deshalb in unserer babyfreundlichen Geburtsklinik klar favorisiert. Ohne Frage gibt es medizinische Gründe, die für einen Kaiserschnitt sprechen und in all diesen Fällen ist dies dann auch der richtige Weg. Aber bevor man sich leichtfertig für einen Kaiserschnitt entscheidet oder gar auf einem „Wunschkaiserschnitt“ besteht, sollte man sich mit den Folgen dieser Entbindungsart beschäftigen.

Vielen Frauen ist gar nicht bewusst, dass ein Kaiserschnitt auch Nachteile hat. So ist es keineswegs so, dass ein Kaiserschnitt schmerzlos ist. In diesem Fall ist zwar die Geburt als solche durch den Einsatz der Narkose und Schmerzmittel schmerzfrei, dafür sind die Beschwerden in der Zeit nach der Geburt durchaus vorhanden. Zudem ist nach einem Kaiserschnitt bei einer neuen Schwangerschaft das Risiko für Komplikationen erhöht. Auch muss man sich bewusst sein, dass ein Kaiserschnitt eine größere Bauchoperation ist, die normale OP-Risiken mit sich bringt. Manche Babys reagieren auf die schnellere Entbindung und den fehlenden Geburtsstress mit Atem- oder anderen Anpassungsproblemen.

Warum aber sind die Werte im Alb-Donau Klinikum so deutlich unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt? Das hat zum einen damit zu tun, dass bei einer falschen Lage des Babys im Bauch die Ärzte im Vorfeld einer Geburt durch verschiedene Maßnahmen versuchen, das Baby noch zu drehen. Vor allem aber trägt eine gute Aufklärung der Paare zu diesem Wert bei.