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Männersache - Prostata, Potenz und Vorsorge

Gesundheitsforum Ehingen

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes und liegt mit etwa 25% aller Tumorerkrankungen der Männer an erster Stelle. Neben dem Alter zählen die die genetische Disposition, die Ernährung und der Bewegungsmangel zu den Risikofaktoren.
Feststellen lässt sich der Prostatakrebs durch die Tastuntersuchung, die Bestimmung des so genannten PSA Wertes (prostataspezifisches Antigen) im Blut. Hilfreich ist außerdem eine Ultraschalluntersuchung. Zur definitiven Abklärung ist eine Gewebeprobe erforderlich.

Um das Verhalten von Wachstum und Ausbreitung richtig einordnen zu können, werden Prostatakarzinome klassifiziert. Hiervon leitet sich auch die individuelle Behandlungsplanung ab, da die Wahl des Therapieverfahrens vom Tumorstadium, dem Alter des Patienten und seinen Begleiterkrankungen abhängt.
Ein erster Therapieansatz bei kleinen und lokal begrenzten Tumoren ist die abwartende, aktive Überwachung, die eine unnötige Behandlung des Patienten vermeiden soll. Da Prostatakarzinome nur langsam wachsen, kommt diese Methode für immerhin 30% aller erkrankten Männer in Betracht.
Die Prostatektomie hat zum Ziel, den lokal begrenzten Tumor bei Erhaltung der Harnkontinenz und der Erektionsfähigkeit vollständig zu entfernen und den Patienten als geheilt zu entlassen. Die Heilungsrate liegt hier zwischen 80 und 90%
Alternativ zur Operation ist auch die Strahlentherapie geeignet und empfehlenswert. Mit einer vorab festgelegten, individuellen und möglichst schonenden Strahlendosis sowie modernsten Geräten, die das bösartige Gewebe punktgenau treffen und zerstören, sind die Aussichten für eine erfolgreiche Therapie gut.
Im Falle einer Metastasierung steht heute ein ganzes Spektrum an modernen Medikamenten und Verfahren zur Verfügung, die eine Tumorerkrankung lindern und das Leben verlängern können.
Kann man im Vorfeld etwas tun? Die Prävention über Nahrungsergänzungsmittel ist umstritten, eine gesunde Lebensführung wirkt sich aber in jedem Fall günstig aus. Die präventive Medikation sollte unbedingt mit dem Facharzt abgesprochen werden.

Sehr viel häufiger als Prostatakrebs ist die gutartige Vergrößerung der Prostata. Dabei kommt es zu einer Einengung des Harnstrahles und zu Beschwerden beim Wasserlassen. Drangsymptomatik, nächtliches Aufstehen, Inkontinenz oder aber sperrende Symptome bis hin zum Harnverhalt und zur Nierenschädigung durch Urinrückstau können die unangenehmen und peinigenden Folgen sein.

Wenn eine medikamentöse Therapie nicht anschlägt, kommt die so genannte „Hobelung“ in Betracht – ein vergleichsweise kleiner operativer Eingriff, der heute Standard ist. Befürchtete Nachwirkungen der Operation wie Inkontinenz oder Erektionsstörungen sind zum Glück eher selten und müssen auch nicht zwingend Folge der Hobelung sein. Das lässt sich in der Regel im Rahmen einer weiterführenden Diagnostik feststellen, die weitere Risiken wie z.B. zusätzliche Erkrankungen oder  aber Alkohol, Drogen, Hormondefizite berücksichtigt. Auch dafür gibt es heute - immer in Abstimmung mit einem Facharzt – erfolgreiche Therapien.
Nach dem Vortrag blieb Zeit für Fragen der Zuhörer.