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Hautkrebs auf dem Vormarsch – neue Therapien ebenso

Bericht vom Gesundheitsforum Blaubeuren am 21. Juni 2017

Durch die steigende Lebenserwartung nimmt Hautkrebs in unserer Bevölkerungen weltweit zu. Früh erkannt, ist Hautkrebs jedoch in den allermeisten Fällen heilbar! Die häufigsten Hautkrebsarten sind der so genannte schwarze Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt, das Plattenepithel-Karzinom und das Basaliom.
 
Das Melanom ist die bösartigste Form des Hautkrebses. Risikofaktoren sind laut Dr. Völcker intensive Sonnenbrände vor dem 20. Lebensjahr und/oder nur zeitweiser, dann aber intensiver Sonnengenuss, beispielsweise im Urlaub. Der schwarze Hautkrebs ist eine Krebsart, die Metastasen bildet und alle Altersstufen betreffen kann. Wer viele Muttermale hat, sollte vorsichtig sein: Große angeborene Male oder aber viele Male am Körper erhöhen das Melanomrisiko. Anhand der Veränderung von Farbe, Form und Größe – in Fachkreisen spricht man von der „ABCD-Regel“ – kann man eine erste Selbsteinschätzung vornehmen. Das Mal wird unter vier Aspekten beurteilt: hat es eine asymmetrische Form (ein gesundes Mal würde sich in der Regel spiegeln lassen), ist noch eine deutliche Begrenzung zu erkennen oder franst es bereits aus, welche Farbe (Colour) hat es (vor allem mehrfarbige Flecken sollten beobachtet werden) und welchen Durchmesser misst der Fleck (größer als 5 mm sollte er nicht sein)? Aber keine Panik: Selbst wenn viele dieser Kriterien zutreffend sind, muss es nicht zwingend eine bösartige Erkrankung sein, auch viele gutartige Veränderungen erfüllen diese Kriterien. Daher rät der Hautarzt im Zweifelsfall immer dem Haus-/oder Hauttarzt die verdächtige Hautveränderung zu zeigen.
 
Basaliome oder Plattenepithel-Karzinome sind die Folge lebenslanger gleichmäßiger UV-Strahlung. Das Basaliom, ein heller Hauttumor, ist mit einem Anteil von sechzig Prozent allerdings die häufigste Hautkrebsart. Es ist „halb-bösartig“, zerstört zwar Gewebe, metastasiert aber nicht. Aktinische Keratosen, raue rötliche Flecken, sind Vorläufer von Plattenepithel­karzinomen, die in seltenen Fällen ebenfalls wie das Melanom tödlich verlaufen können. Diese Vorläufer können erfolgreich mit der photo­dynamischen Therapie und modernen Cremes behandelt werden.
 
Er legte seinen Zuhörern eine aufmerksame Selbstbeobachtung sowie regelmäßige Vor- und Nachsorge ans Herzen. Alle Kassen bezahlen zwischenzeitlich ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein Hautscreening.
 
Nach seinem Vortrag nahm sich der Dermatologe noch Zeit, einige Fragen der Zuhörer zu beantworten. So wurde auch über den Sonnenschutz, eine vorbeugende Maßnahme gegen Hautkrebs, ausreichend informiert. Besonders wichtig ist ein gezielter und wirksamer Sonnenschutz. Dr. Völckers betonte, dass die UV-Strahlung nicht nur in südlichen Ländern, sondern auch schon in unseren Breitengraden gefährlich ist. Die Zeit, die sich ein Mensch ungeschützt in der Sonne aufhalten kann, hängt von den ganz unterschiedlichen Hauttypen ab. Menschen mit hellem Hauttyp, rötlichen Haaren und vielen Sommersprossen sollten beispielsweise auch in Mitteleuropa nur etwa 10 Minuten ungeschützt in der Sonne verbringen.
 
Beim Aufenthalt im heimischen Garten ist der beste Lichtschutz ein Sonnensegel oder ein Sonnenschirm sowie Sonnenhüte, die Gesicht, Ohren und Nacken ausreichend bedecken und Kleidung mit entsprechendem Lichtschutzfaktor für Groß und Klein. Alle unbedeckten Körperstellen müssen unbedingt mit einem guten Sonnenschutzmittel eingecremt werden.
 
Grundsätzlich gilt: Säuglinge und Kleinkinder bis 2 Jahre sollten nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Auch Menschen mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit beispielsweise durch die Einnahme von Medikamenten oder ältere Menschen mit lichtgeschädigter Haut sollten vorsichtig beim Sonnenbad sein.
 
Sonnencremes können leider das Eindringen von UV-Strahlen in die Haut nicht komplett verhindern. Daher gab der Hautarzt den Zuhörern den Tipp, zusätzlich Dragees mit dem Wirkstoff einer zentral-amerikanischen Farnpflanze einzunehmen. In Kombination mit einer guten Sonnen­schutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor kann ein verbesserter Schutz vor akuten und chronischen Lichtschäden an der Haut erreicht werden.