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Balanceplattform ergänzt das Training in der Rehaklinik


Das Gerät besteht aus zwei Messplattformen, einem damit verbundenen Computer mit Bildschirm und einer dafür speziell entwickelten Software. Bei der Anwendung erhält der Patient ein externes grafisches Feedback mit leicht verständlicher Darstellung. Somit steht die Messplattform „mtd-balance“ für messen, trainieren und dokumentieren.

Antje Muth, leitende Physiotherapeutin der Rehaklinik, hält alle drei Funktionen für sehr wichtig. „Die Messfunktion hilft uns z.B. zu erkennen, ob ein Patient gleichmäßig steht oder welches Bein stärker belastet wird. Wir können somit die Fähigkeit einzelner Gelenk­funktionen im Sitzen, Stehen sowie bei komplexen Bewegungsabläufen messen. Die Messkurven können gespeichert und direkt am Bildschirm angezeigt werden. Dies ist wichtig, um Verläufe zu dokumentieren und am Ende des Rehaaufenthalts für alle sichtbar die Fortschritte zu zeigen. Die Messdaten sind aber aus einem weiteren Grund wichtig, denn sie liefern die Grundlage zu einem individuellen Training.“

Die „mtd-balance“ kann individuell und angepasst an den Patienten eingestellt werden. Das Ziel ist der Abbau von Ängsten und das Training ohne Sturzgefahr. Somit können Patienten, z.B. nach einer Knie- oder Hüft-OP durch erlernen von grafischen Bewegungsvorgaben ihre Bewegungsgrenzen sicher erweitern. Durch vormontierte Haltegriffe und geringer Unterstützung können auch im Rollstuhl sitzende Patienten die gestellten Aufgaben lösen. Flexibel können die Haltegriffe, die Körperposition, die Fußstellungen als auch die Ausgangsstellungen an die wachsenden Fähigkeiten des Patienten angepasst werden.

Die „mtd-balance“ ist einfach zu bedienen und kann nach entsprechender Einstellung durch einen Therapeuten auch ergänzend zum Eigentraining verwendet werden. Verschiedene vorinstallierte Spiele sorgen für Spaß beim Training. Die Patienten sind hoch motiviert, ihr Ziel zu erreichen und denken gar nicht an die dafür notwendigen Bewegungen ihres Körpers. So muss beispielsweise bei einem der Spiele ein Pinguin eine Skipiste im Slalomparcours bewältigen, dabei müssen die Patienten durch Kraftverlagerungen in den Beinen die Slalomstangen umfahren.
Doch nicht nur das Gleichgewicht, die Kraft und Koordination lassen sich mit diesem Gerät trainieren – je nach Anforderung werden auch die Körperwahrnehmung, Kognition, Reaktion und die Aufmerksamkeit gefordert.