Als Lokales Traumazentrum zertifiziert
Alb-Donau Klinikum Ehingen wird Teil des Traumanetzwerks der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V.
09.11.2018
Das Ziel des Projekts TraumaNetzwerk DGU ist es, die Qualität und Sicherheit der Versorgung schwerverletzter Patienten in Deutschland mit Unterstützung aller an der Verletztenversorgung beteiligten Fachrichtungen, Berufsgruppen und Institutionen flächendeckend zu sichern und weiter zu verbessern. Denn die Behandlung von Schwerverletzten ist medizinisch anspruchsvoll und bei lebensbedrohlichen Verletzungen zeitkritisch, man spricht hier auch von der Goldenen Stunde des Schocks. Zentraler Leitgedanke dabei ist, dass jeder Schwerverletzte an jedem Ort in Deutschland zu jeder Zeit die gleichen Überlebenschancen haben soll.
Die Anforderungen an die Räumlichkeiten, Strukturen, Prozesse und Personal waren für die Chirurgische Klinik unproblematisch zu erfüllen. Denn viele dieser Vorgaben musste die hochspezialisierte Klinik bereits bei der Zertifizierung zum Verletzungsartenverfahren der Unfallversicherung nachweisen.
Gefordert wurde beispielsweise die 24 -stündige Verfügbarkeit von Fachärzten für Orthopädie / Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie und Anästhesie. Darüber hinaus muss die Akutversorgung von Schwerverletzten rund um die Uhr möglich sein und eine 24-stündige Bereitschaft für die Durchführung von Operationen in Notfällen gewährleistet sein. Im Schockraum müssen diagnostische Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie zur Verfügung stehen und die Intensivstation muss so ausgestattet sein, dass sie Schwerverletzte vorübergehend intensivmedizinisch behandeln kann. Beim Audit begutachtete das Zertifizierungsunternehmen die Notaufnahme mit Schockraum, die Intensivstation und den Hubschrauberlandeplatz. Darüber hinaus wurde natürlich die Übereinstimmung der Unterlagen und Abläufe mit den Anforderungen überprüft.
Im Verbund des Traumanetzwerks übernimmt das Lokale Traumazentrum die Aufgabe der flächendeckenden Versorgung der häufigsten Einzelverletzungen. Darüber hinaus obliegt ihm die kompetente Erstversorgung von Schwerverletzten und ggf. deren Weiterleitung an regionale und überregionale Traumazentren.
Die Auszeichnung Lokales Traumazentrum ergänzt die Zertifizierung zum Verletzungsartenverfahren und sorgt dafür, dass die Klinik durch ihre Einbindung in das Traumanetzwerk Ulm von fachspezifischen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und dem intensiven Austausch mit anderen Traumazentren in der Region profitieren kann. Zudem war die Zertifizierung als lokales Traumazentrum eine Voraussetzung für die Verlängerung des Verletzungsartenverfahrens. In einem Gespräch mit Vertretern der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung wurde dem Klinikum Ende Oktober sehr positiv zugesagt, das derzeit bis 31.12.2018 befristete Verfahren weiter zu verlängern.
„Mit dem Verletzungsartenverfahren der Unfallkasse und der Zertifizierung als Lokales Traumazentrum hat unsere Chirurgische Klinik in den letzten Jahren wesentliche Verbesserungen in der Versorgung von schwerverletzten Patienten nachgewiesen. Schwere Unfälle passieren auch direkt vor unserer Haustür und in diesen Fällen ist es für die Patienten gut, die Sicherheit zu haben, dass sie auch mit schweren Verletzungen an den inneren Organen oder Armen und Beinen in Ehingen sehr gut versorgt werden. Möglich wird dies durch die außergewöhnlich hohe Spezialisierung unserer Ärzte und die Prozessveränderungen in der Notaufnahme. Hier leistet das Team von Prof. Dr. med. Michael Kramer sehr viel. Einen möchte ich in meinem Dank aber besonders hervorheben, denn diese Zertifizierung wurde wesentlich vom leitenden Oberarzt Dr. med. Jochen Weißenburger organisiert und vorangetrieben“ erklärt Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis.