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Alb-Donau Klinikum Ehingen setzt auf innovative Technik bei der Schmerzlinderung von Krebsleiden an der Wirbelsäule


Das Alb-Donau Klinikum Ehingen setzt seit zwei Jahren die innovative OsteoCool-Technologie ein, um Knochenmetastasen der Wirbelsäule nachhaltig zu zerstören, Schmerzen zu lindern und weiteres Tumorwachstum am Knochen zu vermeiden.
„Mit fortschreitendem Tumorwachstum in der Wirbelsäule steigt das Risiko eines schmerzhaften Bruchs und zusätzlicher neurologischer Komplikationen durch Druck des Tumors auf das Rückenmark. Die Schmerzen und die neurologischen Ausfälle haben einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Folgen können Einschränkungen der Mobilität bis hin zur Pflegebedürftigkeit sein“, erklärt Dr. med. Peter Stauch, Sektionsleiter für Wirbelsäulenchirurgie im Alb-Donau Klinikum Ehingen.
Mit dem innovativen „OsteoCool“ Hochfrequenz-Ablationssystem kann das Tumorgewebe im Knochen präzise zerstört werden. Die Ziele der Therapie sind die effektive Schmerzlinderung und die Vermeidung weiteren Tumorwachstums an der betroffenen Stelle.
Der Eingriff erfolgt minimal invasiv. Über zwei dünne Sonden, die in den Wirbelkörper eingebracht werden, wird Energie in Form von elektromagnetischen Wellen präzise auf einen vorab bestimmten Bereich abgegeben. Eine Temperatur zwischen 70-75°C über 15 Minuten sorgt für eine dauerhafte Abtötung der Tumorzellen. Abschließend wird zur Stabilisierung in der Regel eine so genannte Ballon-Kyphoplastie oder –wenn dies nicht möglich ist – eine dorsale Stabilisierung durchgeführt. Bei der Ballon-Kyphoplastie wird der Hohlraum, in dem zuvor das Metastasengewebe saß, mittels eines eingeführten Ballons verdichtet und anschließend mit Knochenzement stabilisiert. Bei der dorsalen Stabilisierung wird der Wirbelkörper durch Schrauben und Stangen an den umliegenden Wirbelkörpern fixiert.
„Wir haben nun die Möglichkeit, rein lokal und trotzdem effektiv und schnell gegen Metastasen der Wirbelsäule vorzugehen“, nennt Dr. Stauch die Vorteile des Systems. „Die Therapie setzen wir ergänzend zu einer Strahlentherapie ein, meist bevor diese beginnt z. B. im Rahmen der Probenentnahme und einer anschließenden Stabilisierung. Sie ist aber auch eine Option für Patienten, bei denen keine Strahlentherapie mehr gemacht werden kann, weil die maximale Strahlendosis bereits erreicht ist. Die ursprüngliche Krebserkrankung können wir damit leider nicht heilen, die Patienten haben aber nach dem Eingriff weniger Schmerzen und damit insgesamt eine höhere Lebensqualität.“